viennacontemporary 2024
Von 12.-15 September versammelt viennacontemporary, Österreichs Messe für zeitgenössische Kunst, über 100 Galerien aus 22 Ländern in der großzügigen Halle D der Messe Wien. Die Kunstmesse viennacontemporary ist bekannt für ihren einzigartigen Fokus auf die aufstrebenden Szenen Zentral- und Osteuropas, kuratierte Sonderschauen und ihr dichtes Rahmenprogramm mit Führungen, Talks und hochkarätigen Events. Die Kunstmesse lädt zum zehnten Jahr in Folge Tausende von Fachleuten, Künstler:innen, Sammler:innen und Kunstbegeisterte zu internationale Begegnungen ein, um die reiche Vielfalt der zeitgenössischen Kunst zu erleben.
Mit Sonderprogrammen wie STATEMENT, das sich in diesem Jahr mit dem drängenden Thema ENERGIE beschäftigt; CONTEXT, das übersehenen Künstler:innen des späten 20. Jahrhunderts die verdiente Aufmerksamkeit widmet; und ZONE1, die junge Künstler:innen mit einer starken Verbindung zu Österreich international fördert, setzt die Messe die zeitgenössische Kunstwelt in Dialog mit sozialpolitisch drängenden Themen. Gemeinsam mit zahlreichen parallel stattfindenden Kunstfestivals und wichtigen Ausstellungseröffnungen in Wiens führenden Kulturinstitutionen macht viennacontemporary Wien im September zu einem zentralen Hotspot der internationalen Kunstszene.
Doppelnummer
fair - Kunst & Sprache
erschienen März 2024
Kunst und Sprache
Internationale und österreichische Entwicklungen in der Kunst
Seit den 1960er Jahren, vor allem mit dem Beginn der Konzeptkunst, kommt die Sprache / der Text verstärkt als Element in der bildenden Kunst vor. Sprache/Text wird ein eigenständiges Medium in der Kunst und vielfache Verknüpfungen von Bild und Sprache werden in der Kunst eingesetzt.
Art & Language, 1968 in Großbritannien gegründet, übte bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung der konzeptionellen Kunst, sowohl in Großbritannien als auch in den Vereinigten Staaten aus. Künstler wie Joseph Kosuth wurden von ihr beeinflusst. Sprache wird immer mehr ein Element des künstlerischen Ausdrucks, ablesbar zum Beispiel an den Arbeiten von Jenny Holzer, Lawrence Weiner oder Jochen Gerz.
Auch in Österreich ist diese Tendenz sichtbar. Hier war vor allem die „Wiener Gruppe“ um H. C. Artmann, Friedrich Achleitner, Konrad Bayer, Gerhard Rühm und Oswald Wiener von Bedeutung. Sie loteten die Grenzen zwischen Literatur und bildender Kunst aus. Parallel entsteht in Linz in den 1970er Jahren eine künstlerische Bewegung, wo sich Literatur und Kunst treffen. Protagonisten sind die Literaten Heimrad Bäcker und Fritz Lichtenauer sowie die Künstler Josef Bauer und Gerhard Knogler. Ganz aktuell für den Einsatz von sprachlichen Elementen steht das Werk von Heinrich Dunst, der in seinen Arbeiten die Schnittstelle zwischen Bild, Sprache und medialen Raum thematisiert.
Welche Bedeutung die Sprache bei Kunst im öffentlichen Raum hat, ist eine interessante Frage und hier wird der gesellschaftspolitische Aspekt der Sprache wesentlich.
Auch die Frage nach dem Einfluss der zeitgenössischen Literatur auf die bildende Kunst ist interessant und wird beleuchtet.
Ludwig Wittgenstein, dem analytischen Philosoph der Sprache, widmen wir einen eigenen Beitrag.
Beiträge
- Entwicklungen seit den 1960er-Jahren im Bereich Kunst & Sprache:
- historisches Interview mit John Baldesarri, 1995
- ART & LANGUAGE, Jill Silverman van Coenegrachts im Gespräch mit Michael Baldwin und Mel Ramsden
- Lawrence Weiner, Auszüge aus einem Interview
- die „Wiener Gruppe“ um Konrad Bayer, H. C. Artmann, Friedrich Achleitner, Gerhard Rühm und Oswald Wiener
- die Linzer Szene der 1970er Jahren mit Heimrad Bäcker, Fritz Lichtenauer, Josef Bauer und Gerhard Knogler
- aktuelle Beispiele aus der jüngeren Kunstszene zu „Kunst und Sprache“
Künstlerportraits
- Josef Bauer: Konzept, Text und Körper in seinem Werk
- Heinrich Dunst: Arbeit an der Schnittstelle zwischen Bild, Sprache und Medien / Insert + Interview
- Gerhard Knogler: Sprache und Bild
- Eva Schlegel: Text asl abstrakte Unschärfe